Aber ich glaube nicht, dass sich dein Anspruch, authentischer zu reisen und abgelegenere Regionen zu besuchen, wirklich verwirklichen lässt.
Das ist ein Erfahrungsbericht weil ich schon so gereist bin

Ob das nun authentischer ist, darüber möchte ich mir kein Urteil erlauben. Ist das Dorfleben beispielsweise in der Schweiz authentischer wie das Stadtleben? Ich denke um ein Land etwas besser kennen zu lernen, sollte man sich am besten Stadt
und Land anschauen.
Also: Möglich, dass ich etwas falsch verstanden habe. Aber ich glaube das eher nicht. Dir geht es in dem Beitrag darum zu zeigen, dass man in Laos mit einem solchen Auto mehr Freiheit gewinnt, dass man mehr Abenteuer erlebt und dass der ganze Spass gar nicht so wahnsinnig teuer ist. Ich denke, dass es so weit nicht viel gibt, das man missverstehen kann. Meine Antwort darauf war, dass das zwar im Prinzip stimmt, dass ich aber der Meinung bin, dass Laos ein schlechtes Beispiel ist, weil der Grenznutzen in keinem Verhältnis zu den Zusatzkosten steht.
Doch, ich denke da hast Du einiges falsch aufgefasst, oder - ich auch einiges nicht klar genug formuliert. Das Abenteuer ist an dem ganzen wohl eher das Leben in der Natur und die Freitheit des autark(eren) Reisens. Für diesen Reisestil spielt die Fortbewegungs-Art absolut keine Rolle. Wenn Du dich zu Fuss mit dem Rucksack (Zelt, Kocher, etc) auf dem Weg machst, ist das Erlebnis an sich sicherlich noch tiefer und bunter, so mal als Beispiel.
Dass man in Laos kein Auto braucht, um abgelegene Orte zu besuchen, hat Sandsturm ja bereits im vorausgegangenen Beitrag richtig erwähnt. Ebenfalls, dass die besonders abgelegenen Orte überhaupt nicht mit dem Auto erreichbar sind, weil es dort ganz einfach keine Strassen gibt.
Das hat er zwar erwähnt, aber da kann ich ihm nicht wirklich zustimmen.
sandsturm hat geschrieben:Aber irgendein Pickup-Truck fährt eigentlich an jeden Ort, wo es eine Strasse gibt. Und dort, wo es keine Strasse gibt, da kommst auch Du nicht hin.
Natürlich versucht die Regierung auch abgelegene Gebiete zu erschliessen und diese zu entwickeln, auch weil so beispielsweise der Opium Anbau wirkungsvoll verhindert werden kann. Natürlich gibt es viele Tracks gerade auch um Ernte und Material zu transportieren. Aber es gibt genügend Dörfer die nur über Single-Tracks (Motorrad) angesteuert werden, die mit etwas Abenteuerlust durchaus auch mit einem Pickup in Angriff genommen werden können. Üblicherweise ist dass aber dann auch ein dead-end
Da merkt man auch an der Reaktion der locals - wie üblich ein Touristen-Einfall so ist.
Aber anyway - die ausgetrenenen Touristenpfade hat man schon wesentlich früher verlassen, auch die Gebiete mit Strom und Telefon und anderer Infrastruktur. Dieses doch noch etwas ursprünglichere Leben zu beobachten und einzutauchen, dass würde zumindest ich - ohne den Komfort von etwas Mobile-Reise-Autarkie nicht ansteuern.
Ganz klar könnte man auch zu Fuss auch dahin, oder sich lokalen langsam mit lokalen Mitfahrgelegenheiten zumindest annähern allerdings wesentlich ausserhalb des skizzierten zwei Wochen trips.
Der Unterschied bei einer solchen Reise ist meiner Meinung daher nicht, was du erlebst. Der Unterschied ist wie du es erlebst, das Level an Komfort. Dafür bezahlst du jedoch massiv viel mehr. Ob dir dieser Komfortgewinn das zusätzliche Geld wert ist, das musst du selber entscheiden. Das will ich nicht bewerten.
Da treffen wir uns aber dann doch, und meinen dann eigentlich fast das gleiche.
Nur ist es nicht nur der Level an Komfort der sich mit dem Auto wesentlich erhöht. So so zu Reisen ermöglich auch wesentlich mehr zu sehen. Und Zeit ist das wertvollste was wir haben. Zeit die sich beispielsweise auch die meisten Weltreisenden nicht auf ihren Reisen nehmen.
Die Argumente, die du angeführt hast, gelten natürlich auch für eine Mietwagenreise in höher entwickelten Ländern, die du etwas belächelst. Ich habe das hier einmal aufführlich beschrieben. Gerade auch in stärker entwickelten Ländern kommt man nur mit dem eigenen Fahrzeug an bestimmte lohnenswerte Orte. Ich denke da etwas an Australien.
Ich belächlte diese Reiseform nicht, ich liebe sie. Ich würze das ganze höchstens noch mit
overlanding /wildcamping, lebe es etwas anders aus. Während andere ins Hotel fahren, suchen wir uns einen schönen Platz, kochen unser Essen in der freien Natur.

Ich habe Beispielsweise diesen Sommer zweienhalb Wochen Island bereist, mit dem eigenen 4x4 und davon 15 Tage wild gecampt in der Natur am Lagerfeuer. Aber auch in gehobenen Hotels übernachtet. Wie es sich eben so anbot. Da werde ich sicherlich auch noch darübr Schreiben.
Aber ich habe auch schon ausgedehnte Roadtrips mit Mietmaterial auf Kuba, USA (mehrfach) und noch viel öfters mit dem eigenen Fahrzeug in Europa gemacht. Da gibt es nichts zu belächeln, aber vielleicht mit dem Overlanding-Gedanken - viel zu bereichern.
Belächeln tue ich keine Reiseform, eher geht es dann in Richtung bewunderung - wenn ich mir Beispielsweise die Motorrad-Weltreisenden oder Fahrrad-Weltreisenden ansehe. Auch die Backpacker reisen oftmal auf einem Comfortlevel, den ich nicht zu tragen bereit wäre. Aber ich weiss auch, dass mir dadurch auch Erlebnisse verbaue, die sicher Eindrücklich und schön wären.
Für andere ist dann vielleicht das selber kochen, abwaschen und aufräumen nichts womit ich mich auf Overlanding-Trips täglich beschäftige - und schätzen den Service im Restaurant. Jeder wie er mag, kann und möchte... Wollte ja mit dem Beitrag auch nur eine Anregung geben.
Surfy