von Monrise » Freitag 20. November 2009, 19:52
Zunächst mal die Zahlen stimmen. Mir geht es auch nicht darum zu beweisen, dass ein Flugzeug weniger Energie verbraucht als das Rad-Schiene System, dass ist grundsätzlich immer besser, wobei um noch eine Zahl zu bringen bei einem gut ausgelasteten Flug mit dem A 320 von Hamburg nach München landet man immer noch bei 6 bis 7 Liter Kraftstoff je 100 Personenkilometer, zwar doppelt soviel wie beim TGV, aber dafür ohne den enormen Aufwand für die Fahrwege.
Nimm meinen letzten Satz und dann siehst Du was ich sagen will, natürlich ist fliegen eine erstklassige ökologische Sauerei, dessen bin ich mir immer bewusst, wenn ich in ein Flugzeug steige, insbesondere aber deshalb, weil man eben Entfernungen zurücklegt, die man sonst nie unter die Räder nehmen würde, wenn es das Flugzeug nicht gäbe. Da ich nun recht oft fliege, betrachte ich mich auch nicht als ökologisch orientierten Menschen, ich weis, dass ich egoistisch handle und Ressourcen verschleudere aber gerade weil mir das bewusst ist rege ich mich über scheinheilige Schönrechnereien auf und die ökologische Beschönung von Hochgeschwindigkeitszügen gehört dazu.
Das Flugzeug hat seine maximale und technisch notwendige Reisegeschwindigkeit erreicht, die ist nun schon seit zwanzig Jahren gleich und Dank der Verschrottung der Concord ist das Thema Überschallflug auch nicht mehr akut und alle technischen Innovationen gehen jetzt in Richtung Energiesparen.
Beim Rad-Schiene System ist man aber genau auf dem umgekehrten Weg, die Innovationen und die Verkehrspolitik beschäftigt sich permanent mit dem Hochschrauben der Reisegeschwindigkeit natürlich um den Preis eines wesentlich höheren Energieeinsatzes und den zweifelhaften Gewinn an Reisezeiten im Minutenbereich. Dafür werden heute Spitzengeschwindigkeiten im normalen Reiseverkehr von über 350 km/h angepeilt um auf Durchschnittsgeschwindigkeiten von 300 km/h zu kommen, ökonomischer und ökologischer Prestigewahnsinn und dennoch bezeichnet sich der Bahnverkehr heute als grüne Variante. Grün war höchstens der Neigetechnikzug mit 160 km/h oder der Güterverkehr mit 100 km/h, alles andere ist sehr fragwürdig.
Noch ein Zitat dazu:
Die Lufthansa weist besonders darauf hin, dass mit dem Kauf der beiden Flugzeuge auch umweltpolitische Ziele verfolgt würden. Die Emissionen der neuen Flugzeuge lägen, so Mayrhuber, im Vergleich zu den bisherigen Modellen um 20 Prozent niedriger. Der Kraftstoffverbrauch der Boeing 747-8 könne dank der Verwendung eines Triebwerks von General Electric (Modellbezeichnung „GEnx-2B67“) voraussichtlich auf 3,5 Liter pro Passagier auf 100 Kilometer gesenkt werden. Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) gibt den durchschnittlichen Kraftstoffverbrauch bei der Lufthansa im Jahr 2004 mit 4,29 Liter je 100 Passagierkilometer an. Besonders treibstoffsparend seien die Ferienflieger. Die Thomas-Cook-Flotte kam 2004 auf diesen gut ausgelasteten Charterstrecken sogar auf 2,88 Liter je 100 Passagierkilometer.
und noch ein Zitat:
In aktuelleren Energievergleichen ist diese Kritik inzwischen berücksichtigt und die Werte sind entsprechend korrigiert. Von der DB AG stammt ein auf wissenschaftlichen Berechnungen basierender Vergleich, bei dem der jeweilige Energieverbrauch auf Liter Benzin pro 1CO Personenkilometer umgerechnet wurde. Demzufolge verbraucht der ICE in Deutschland im Gesamtnetz, d.h. auf seine gesamte Streckenlänge bezogen, bei der tatsächlich bis heute erreichten Auslastung von 47% ganze 2,5 l/100 Pkm